„Nur mit einer solch tollen und engagierten Dorfgemeinschaft ist so etwas möglich“, war sich die Landesumweltministerin Ulrike Höfken bei der Preisverleihung des Sonderpreises für vorbildliche ökologische Leistungen des Landeswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ in Waldgrehweiler sicher. „Ihr Dorf hat Zukunft“, rief sie den Bürgern zu.
Rundgang durch Waldgrehweiler
Bereits beim gemeinsamen Ortsrundgang zeigte sich die Ministerin beeindruckt davon, was die kleine 214-Seelengemeinde so alles mit viel Eigenarbeit auf die Beine gestellt hat und welche Zukunftsvisionen noch in den Köpfen der Gemeindevertreter abgespeichert sind. So wurde Ulrike Höfken die Ehre zu teilt, den neuen Backofen am Bürgergarten mit einzuweihen, alle Sorten der „eingeschossenen“ Pizza persönlich zu probieren und für gut zu befinden. Begeistert war die Ministerin auch von der Idee am Ende des Moscheltalradweges einen Rastplatz mit Wildblumenwiese, alten Obstbäumen und -sträuchern sowie einem Bachzugang zur Moschel zu erstellen. Hier will die Gemeinde in Kooperation auch ein Insektenhotel und einen Bienenschaukasten errichten. Ebenso sei der sanfte Tourismus mit Wanderwegen und Wohnmobilstellplätzen ein positive Sache.
Sintflutrundweg dokumentiert Hochwasserkatastrophe
Auch hatte die Umweltministerin die Möglichkeit sich anhand der neu angebrachten Informationstafeln des Sintflutrundweges vor Ort ein eigenes Bild von den Auswirkungen des Hochwassers vom 20. September 2014 zu machen. Um so mehr war sie davon beeindruckt, dass diese kleine Moscheltalgemeinde nach nur zehn Monaten bereits wieder so auf „Vordermann“ gebracht wurde. Fremde würden gar nicht merken, welche dramatischen Szenen sich im vergangenen Jahr hier abspielten, so die Ministerin.
In ihrer Ansprache würdigte Höfken das Engagement der Gemeinde und ihrer Bürger zum Wohle der Umwelt und unserer Heimat. Nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort könne man den natürlichen Lebensraum der Dörfer schützen und damit die Lebensqualität auf dem Land sichern, so Höfken.
Umfangreiche Bemühungen um Erhalt von intakter Natur
Die Bürgerinnen und Bürger in Waldgrehweiler haben ihr Heimatdorf zu einem besonderen Ort für Mensch und Natur gemacht. Ihr Engagement trägt zum Erhalt der rheinland-pfälzischen Kulturlandschaften und der biologischen Vielfalt bei, lobte Ministerin Höfken. Unzählige kleine Initiativen, die vielen vielleicht sogar unbemerkt blieben, würden einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
So seinen es im Energiebereich die vielen Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen und die LED-Straßenbeleuchtung, im naturnahen Bereich die vielen Streuobstwiesen, das Feuchtbiotop, die Hangbeweidung, die Baumpflanzungen und Naturdenkmäler wie etwa die Friedenslinde am Bürgerhaus oder der Wingert am Bürgergarten, die als Projekte aufgelistet werden können.
Das Vorkommen der vielen bedrohten Tierarten wie der Uhu, Schwarzstorch, rote Milan, Eisvogel, Pirol und Graureiher, die Mufflons, die Kreuzotter und die Langohr-Fledermäuse sind ein Beweis dafür, dass hier die Natur noch weitestgehend intakt ist, so Höfken.
Die Gemeinde bemühe sich durch stetige Maßnahmen, wie die Zertifizierung des Gemeindewaldes auch in Zukunft für den Erhalt dieser einzigartigen Landschaft Sorge zu tragen. Auch die Bauerngärten und offenen Gärten der Gemeinde tragen ihr Stück dazu bei. Mit ihren Initiativen erfüllt die Gemeinde die Bewertungskriterien des Sonderpreises in beispielhafter Weise, erklärte Höfken.
Ehrenurkunde für Vitrine, Preisgeld für künftige Arbeiten
Symbolisch überreichte sie Ortsbürgermeister Helmut Brand im Beisein der Bevölkerung und von Vertreter der Kommunen sowie Behörden eine Ehrenurkunde für die neue Vitrine im Bürgerhaus. Das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro wurde bereits angewiesen, so Höfken weiter. Es soll Ansporn sein die Arbeit weiter fortzusetzen.
Die Umweltministerin dankte allen Verantwortlichen für ihr Engagement und wünschte der Gemeinde für die Zukunft alles Gute. Auch will sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die größtmögliche Unterstützung bei der Beseitigung der Hochwasserschäden, der Wiederherstellung der zerstörten Brücken und der Gewässerunterhaltung einsetzen.
Die bodenständig gebliebene Ministerin, die selbst vom Lande stammt, zeigte sich bei der anschließenden kleinen Feierstunde im Bürgerhaus sichtlich wohl im Kreise der Bürger Waldgrehweilers sowie Freunde der Nachbargemeinden und freute sich auf einen erneuten Besuch in der Nordpfalzgemeinde.
- Glattnatter
- Kreuzotter
- Ringelnatter
- Fledermäuser (Langohr und andere)
- Graureiher
- Weinbergschnecke
- Mäusebussard
- Dachs
- Marderhund
- Luchs
- Habicht
- Roter Milan
- Turmfalke
- Wanderfalke
- Eisvogel
- Pirol
- Wildkatze
- Mufflon
- Schwarzstorch
- Waldameise
- Uhu